Impfungen – Kleiner Pieks mit großer Wirkung

Weche Impfungen braucht mein Jack Russell?
Welche Impfungen braucht mein Jack Russell?

Beim Impfen scheiden sich oftmals die Geister. Die einen empfinden sie als wichtige Pflicht, andere verteufeln sie als unnötig und gefährlich. Wer sich jedoch auf Fakten beruft, wird schnell feststellen, dass Impfungen ein wichtiger Bestandteil zur Gesunderhaltung des Hundes sind.

Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe unterliegen strengen Kontrollen und Vorgaben. Die Impfseren sind seit Jahrzehnten bewährt und rufen meist nur kleinere Nebenwirkungen hervor, die kurz nach der Injektion auftreten können. Schwere Schäden oder Komplikationen sind sehr selten. Der Nutzen der Impfung überwiegt bei weitem das kleine Risiko.

Es ist wahrscheinlicher, dass sich Dein Hund mit einer gefährlichen und teils tödlichen Krankheit ansteckt, als tatsächlich einen Impfschaden zu bekommen.

Die Übertragungswege von gefährlichen Infektionskrankheiten sind sehr simpel und im Prinzip auf jedem Spaziergang mit Deinem Terrier möglich. Eine Ansteckung kann über Kot/Kotreste erfolgen, das Trinken aus Pfützen, über Oberflächen, gemeinsam genutzte Schlaf- und Fressplätze, im Spiel mit Artgenossen usw. Viele Hunde sind schon lange ansteckend, bevor sich überhaupt erste Symptome zeigen. Oftmals ist noch nicht einmal ein direkter Kontakt zu anderen Hunden erforderlich.

Während sich gesunde erwachsene Vierbeiner manchmal vollständig von solchen Krankheiten erholen, treffen sie Welpen oder alte und immungeschwächte Hunde meist sehr hart. Alle Vierbeiner (egal welchen Alters) leiden allerdings sehr und empfinden große Schmerzen. Für einige endet Staupe und Co auch tödlich oder es werden Langzeitschäden davongetragen. 

Die Grundimmunisierung im Welpenalter und spätere Auffrischungen können Deinen Hund jedoch vor solchem Leid bewahren. Wer jährliche Impfungen als unnötig empfindet kann beruhigt sein. Von dieser Impfpraxis sind die Tierärzte längst abgekommen. Die allermeisten Impfungen werden nun in Intervallen von mehreren Jahren verabreicht. Die neue Devise: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. 


Gegen was muss mein Jack Russell geimpft werden?

Es gibt eine Reihe von Impfungen, die sollte jeder Hund bekommen. Sie schützen den eigenen Vierbeiner und gleichzeitig auch die gesamte Hundepopulation. Denn wenn ein bestimmter Prozentsatz an Tieren die Injektion erhält, werden automatisch solche Hunde mit geschützt, die noch zu jung, alt oder geschwächt für das Impfserum sind. Es entsteht ein Herdenschutz.

Die wichtigsten Impfungen (sogenannte Core-Impfungen) sollte jeder Hundebesitzer in Erwägung ziehen, da sie vor Krankheiten schützen, die besonders leidvoll und schwerwiegend sind:

  • Tollwut
  • Leptospirose
  • Staupe
  • HCC
  • Parvovirose

Darüber hinaus gibt es noch weitere mögliche Impfungen, die aber nur bei bestimmten Risikogruppen in Erwägung gezogen werden sollten (sogenannte Non-Core-Impfungen).

  • Zwingerhusten
  • Babesiose
  • Borreliose
  • Herpesvirus
  • Coronavirus

Sind Impfungen Pflicht?

Es gibt keine Impfpflicht in Deutschland. Ob und in welchem Umfang Du Deinen Vierbeiner schützen möchtest, liegt also allein in Deinem Ermessen. Du kannst also auch komplett darauf verzichten, was allerdings wenig empfehlenswert ist.

Krankheiten, gegen welche die Core-Impfungen schützen sind sehr schwerwiegend und manchmal tödlich. Sie gehen mit viel Leid einher. Außerdem liegen die Behandlungskosten zur Behandlung dieser Infektionen um ein Vielfaches höher, als die Impfung selbst.

Wer seinen Jack Russell nicht impfen lassen möchte, sollte sich allerdings bewusst sein, dass er mit seinem Hund Deutschland nicht verlassen darf. Denn für Reisen ins Ausland ist eine Tollwutimpfung immer verpflichtend. 

Sind Impfungen Pflicht?
Sind Impfungen Pflicht?

Die Grundimmunisierung wird bereits beim Züchter gestartet

Die ersten Impfungen erhält Dein Jack Russell Terrier bereits beim Züchter. Meist wird in der 8. Lebenswoche mit der Grundimmunisierung begonnen. In Sonderfällen manchmal auch bereits in der 6. Woche.

Dabei wird natürlich der Schwerpunkt auf die Core-Impfungen gelegt. Diese gibt es als Kombinationsimpfstoffe, was den Vorteil hat, dass die Tierarztbesuche auf ein Minimum reduziert werden. Nach der ersten Impfung gibt es noch eine (manchmal auch zwei) weitere Impfungen, die jeweils im Abstand von 4 Wochen erfolgen. Demnach wird der Jack Russell Welpe mit 8, 12 und 16 Wochen geimpft. Die Tollwutimpfung wird separat zu den anderen Impfungen verabreicht und ist nicht in Kombi-Impfseren vertreten. Meist wird sie mit rund 5 Monaten gegeben.

Da die meisten Hundekinder mit rund 8 Wochen zu ihren neuen Besitzern ziehen, müssen diese dafür Sorge tragen, die restlichen Impfungen der Grundimmunisierung vorzunehmen. Die ausstehenden Impftermine sind dabei dem EU-Heimtierausweis oder gelben Impfbuch zu entnehmen. Der Züchter händigt dir diese Unterlagen bei der Übergabe des Welpen aus.

Der Impfpass wird Dir vom Züchter beim Kauf Deines Jack Russell Welpen übergeben.
Der Impfpass wird Dir vom Züchter beim Kauf Deines Jack Russell Welpen übergeben.

Wann sind Auffrischungen fällig?

Dies hängt zum einen vom der Krankheit gegen die geimpft werden soll, aber auch vom Hersteller ab. Diese geben in ihren Beipackzetteln an, wann eine Auffrischung nötig wird. Eine jährliche Impfung ist mittlerweile nur noch bei Leptospirose notwendig. Bei allen anderen sind nun Intervalle von 3 Jahren meist die Norm.

Du kannst dem Impfbuch entnehmen, welchen Impfstoff Dein Tierarzt verwendet hat. Der Hersteller ist namentlich auf dem Aufkleber vermerkt. Frage in der Praxis nach Beipackzetteln oder siehe auf der Homepage des Herstellers nach, wie die zeitlichen Abstände zwischen zwei Impfungen getimt werden müssen. Auch die Ständige Impfkommision Vet. hat einen Impfkalender mit empfohlenen Intervallen. Normalerweise trägt der Arzt aber den nächsten Impftermin direkt in den Ausweis ein.

Jack Russell impfen: welche Impfungen sind absolut nötig? Wie oft muss muss eine Auffrischungsimpfung erfolgen?
Jack Russell impfen: welche Impfungen sind absolut nötig? Wie oft muss muss eine Auffrischungsimpfung erfolgen?

Impfungen vermeiden durch Titerbestimmung

Möchtest Du eine Impfung nur vornehmen lassen, wenn der Impfschutz fast erloschen ist, kannst Du mit Hilfe einer Blutprobe den Titer Deines Terriers bestimmen lassen. Dieser gibt an, ob noch ausreichend Antikörper im Blut des Hundes vorhanden sind. Falls ja, kann die Impfung verschoben werden. Ansonsten wäre eine erneute Injektion fällig.

Die Auffrischung soll dabei das Immunsystem an den Erreger erinnern, damit es ihn auch in Zukunft schnell und effektiv bekämpfen kann. Denn Gedächtniszellen (spezielle weiße Blutkörperchen, die Krankheitserreger erkennen) sind zwar sehr langlebig aber nicht unsterblich.

Zu beachten ist auch die Tatsache, dass nicht jeder Hund nach der Impfung gleich viele Antikörper bildet. So ist zwar gut erforscht, wie schnell Antikörper wieder abgebaut werden, doch startet nicht jeder geimpfte Hund mit der gleichen Anzahl, weil die Immunantwort auf das Impfserum unterschiedlich stark ausfallen kann.


Was bedeutet Nestschutz?

Welpen kommen mit einem natürlichen Nestschutz auf die Welt. Dies bedeutet, ihre Mutter hat ihnen bereits Antikörper zur Bekämpfung diverser Krankheiten mit auf den Weg gegeben und gibt auch wichtige Abwehrstoffe über die Muttermilch an ihre Kinder weiter. Dieser Schutz verblasst allerdings nach einigen Wochen.

Dabei variiert der Zeitraum, in denen die mütterlichen Antikörper wirksam sind. Bei einigen hält der Schutz bis zu drei Monaten oder länger an, bei anderen ist er bereits nach rund 8 Wochen erloschen.

Die ersten Impfungen im Welpenalter sollen sicherstellen, das der ungeschützte Zeitraum (immunologische Lücke) so kurz wie möglich gehalten wird. Da die mütterlichen Antikörper allerdings eine Impfung behindern können, muss wiederholt geimpft werden. Ist also bei einem Welpen mit 8 Wochen noch Nestschutz vorhanden, fällt die Immunantwort auf den Impfstoff zu gering aus. Bei der folgenden Impfung mit 12 Wochen reagiert das Immunsystem hingegen ausreichend.

Welpen - Impfung - Nestschutz
Welpen kommen mit einem natürlichen Nestschutz auf die Welt. Dies bedeutet, ihre Mutter hat ihnen bereits Antikörper zur Bekämpfung diverser Krankheiten mit auf den Weg gegeben und gibt auch wichtige Abwehrstoffe über die Muttermilch an ihre Kinder weiter.

Wie wirkt eine Impfung?

Im Impfserum sind entweder abgetötete Erreger enthalten oder es wir mit lebenden aber sehr stark abgeschwächten Erregern geimpft. Diese Krankheitserreger lösen eine Immunreaktion beim Hund aus. Sein Körper reagiert also genau so, wie er auch beim Kontakt mit dem Wildtyp (spricht: echtem Erreger) reagieren würde. Mit dem Unterschied, dass er es hier nicht mit einem aggressiven und teils tödlichen Feind zu tun hat. Es ist eher ein Probelauf bzw. eine Vorbereitung für den Notfall. Das Immunsystem wird trainiert den echten Erreger schnell zu erkennen und eine effektive Abwehr bereitzustellen. So wird die Krankheit von Anfang an im Keim erstickt und bricht erst gar nicht aus.

Die Impfung hat als Ziel Antikörper zu bilden.
Die Impfung hat als Ziel Antikörper zu bilden.

Voraussetzungen für eine Impfung

Der Hund sollte gesund sein. Bei schwachen Vierbeiner wirkt die Impfung unter Umständen nicht oder Nebenwirkungen werden wahrscheinlicher.

Um zu gewährleisten, dass Dein Jack Russell keine Parasiten hat, sind Wurm- und Flohkuren einige Zeit (1-2 Wochen) vor der Impfung empfehlenswert. Denn Würmer,  Floh und Co. schwächen das Immunsystem ebenfalls.

Bei Welpen sollte der Nestschutz bestenfalls bereits unwirksam sein, damit die Impfung in vollem Umfang greift. Da der Zeitpunkt jedoch variabel ist, wird bei der Grundimmunisierung mehrfach geimpft.


Diese Impfungen benötigt Dein Jack Russel

Staupe

Impfungen Jack Russell Terrier
Impfungen sind bei allen Hunden schon im Welpenalter nötig.

Bei der Staupe handelt es sich um eine Viruserkrankung, welche nicht nur bei Hunden, sondern auch bei Robben, Kleinbären und Mardern auftritt. Erkrankt ein Tier an Staupe sind Abgeschlagenheit, hohes Fieber sowie Durchfall und Erbrechen regelmäßige Symptome. Außerdem kann es zu einer Hirnschädigung beim Hund kommen. Ist das Zentrale Nervensystem betroffen, verläuft die Krankheit eigentlich immer tödlich.

Staupe Virus Hund
Staupe ist hochgradig ansteckend und kommt oft bei Wühltischwelpen vor, da sie unter unhygienischen und nicht artgerechten Bedingungen gehalten werden.

Für junge Hunde wird eine erste Impfung ab einem Lebensalter von acht Wochen empfohlen. Ab der zwölften Lebenswoche kann eine zweite Impfung erfolgen. Abgeschlossen wird die Grundimmunisierung durch eine dritte Dosis in der sechzehnten Woche. Eine erste Auffrischung sollte im 15. Monat gegeben werden. Weitere Auffrischungen können dann im Abstand von jeweils zwei Jahren erfolgen.

Staupe ist hochgradig ansteckend und kommt oft bei Wühltischwelpen vor, da sie unter unhygienischen und nicht artgerechten Bedingungen gehalten werden. Viele Käufer solcher Hundekinder entdecken oft erst einige Zeit später, dass ihr Welpe ernsthaft krank ist. Die Mehrheit der ungeimpften Welpen verstirbt leider.

Auch weniger als die Hälfte aller erwachsene Hunde übersteht die Krankheit. Und wer zu den Glücklichen zählt, trägt oft Langzeitschäden, wie Blindheit oder das typische Staupegebiss, davon.

Hepatitis contagiosa canis (HCC)

Die Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine sich durch Viren verbreitende Leberentzündung bei Hunden.
Die Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine sich durch Viren verbreitende Leberentzündung bei Hunden.

Die Hepatitis contagiosa canis (HCC) ist eine sich durch Viren verbreitende Leberentzündung bei Hunden. Auch wenn Erkrankungen an HCC heutzutage nur noch selten erfolgen, wird weiterhin eine Impfung gegen die Krankheit dringend empfohlen.

Denn eine akute Erkrankung erfolgt so gut wie ohne äußere Symptome und der Krankheitsverlauf kann im schlimmsten Fall kurz und tödlich sein. Außerdem ist HCC nicht heilbar, sondern nur symptomatisch behandelbar.

Da die Prohpylaxe meist in Form von Kombinationsimpfstoffen erfolgt, gilt die selbe zeitliche Abfolge der Impfungen wie bei Staupe, Leptospirose und Co.

Bei HCC wird zwischen perakutem Verlauf (meist symptomlos und innerhalb kürzester Zeit tödlich) und akutem Verlauf unterschieden. Letzterer hat oft ähnliche Symptome wie die gefürchtete Staupe. Es gibt auch noch den chronischen Verlauf, der sehr schleichend entstehen kann und zu Beginn manchmal nur sehr unspezifische oder kaum Symptome hervorruft. Neben Leberstörungen können bei der chronischen HCC auch Augentrübungen auftreten oder Nierenschäden die Folge sein.

Leptospirose

Leptospirose
Leptospirose ist eine durch schraubenförmige Bakterien hervorgerufene Erkrankung bei Hunden. Umgangssprachlich wird sie auch als Stuttgarter Hundeseuche oder Weil’sche Krankheit bezeichnet.

Bei der Leptospirose handelt es sich um eine weltweit auftretende Infektionskrankheit. Für etwa zehn Prozent der erkrankten Tiere endet Leptospirose mit dem Tod. Auch Menschen können sich an dieser Krankheit anstecken (Zoonose).

Symptome der Krankheit sind neben einer Fressunlust vor allem Erbrechen sowie Fieber. Im späteren Krankheitsverlauf werden Hunde oft träge. Es kann zu Gelbsucht, Gewebsdefekten sowie blutigem Stuhl kommen. Eine Therapierung kann nur erfolgen, sofern die Krankheit noch nicht zu einem Nierenversagen geführt hat.

Einen wirksamen Schutz bietet selbstverständlich das Fernhalten des Jack Russels von fremden Hunden. Allerdings lässt sich eine solche Maßnahme nur schwerlich mit einer vernünftigen sozialen Prägung des Tieres vereinbaren. Insofern macht eine Impfung gegen die Krankheit durchaus Sinn.

Diese muss allerdings in zeitlich kürzeren Abständen erfolgen, weil der Schutz des Impfstoffs bereits nach weniger als einem Jahr wieder entfällt. Insofern müssen bezüglich Leptospirose eigene Wiederauffrischungsimpfungen erfolgen.

Der Leptospiroseimpfstoff schützt leider nicht vor allem Erregerarten, welche die Krankheit auslösen können. Dein Jack Russell könnte also trotzdem daran erkranken.

Dabei sind die Ansteckungswege denkbar einfach. Der Erreger wird über den Urin kranker Tiere ausgeschieden und verbreitet. Dabei sind nicht nur Hunde Verbreitungsherde, sondern beispielsweise auch Ratten. Über Haut und Schleimhäute kann Dein Terrier sich dabei gleichermaßen anstecken: Wenn er aus Pfützen trinkt oder in Tümpeln badet usw. Neben direktem Kontakt zu infizierten Hunden, kann sich Dein Vierbeiner jedoch ebenso über gemeinsam genutzte Schlaf- und Fressplätze anstecken.

Erkrankt der Hund an Leptospirose, so erhält er Antibiotikum. Manchmal wird auch eine Blutwäsche (Dialyse) notwendig oder der Vierbeiner benötigt zusätzlich Sauerstoff.

Parvovirose

Auch bei der Parvovirose handelt es sich um eine Infektionskrankheit. Im Verlauf einer Erkrankung kommt es zu hohem Fieber , einer verminderten Aufnahme von Futter sowie zu Teilnahmslosigkeit des Tieres. Weiterhin können blutige Durchfälle sowie eine Austrocknung des Hundes auftreten. Die Ständige Impfkommission empfiehlt daher Impfungen in den selben zeitlichen Abständen wie bei Staupe.

Parvovirose ist sehr gefürchtet, da die Inkubtionszeit sehr kurz (nur 2-3 Tage) und das Virus äußerst widerstandsfähig ist. Es müssen schon spezielle Desinfektionsmittel eingesetzt werden, da herkömmliche Reiniger und gängige Desinfektionsmittel es nicht vollständig von Oberflächen entfernen können.

Neben direktem Kontakt zu infizierten Tieren kann der Erreger auch über Ausscheidungen und Schmierinfektionen weitergegeben werden. Kontaminierte Oberflächen sind ebenfalls Ansteckungsquellen (z.B. beim Tierarzt). Selbst mit Schuhen kann das Virus ins Haus getragen werden.

Welpen versterben oft ohne überhaupt je Symptome gezeigt zu haben. Todesursache war dann meist eine Herzmuskelentzündung, ausgelöst durch das Parvo-Virus. Die meisten betroffenen Hunde leiden an einer Entzündung des Dünndarms und haben blutigen und sehr wässrigen Durchfall.

Therapiert wird die Infektion immer auf einer Isolierstation. Dies ist nicht schön für den Hund, aber notwendig, da das Virus hochgradig ansteckend und sehr widerstandsfähig ist. Es erfolgen Passivimpfungen, Infusionen und die Gabe von Antibiotika. Bei hartnäckigen Durchfällen wird zudem oft das Futter für eine Weile entzogen.

Parvovirose kann übrigens auch Katzen befallen. Solltest Du also Deinen Terrier gemeinsam mit einer Samtpfote halten, dann impfe bitte beide Tiere.

Tollwut

Tollwut Impfung
Tollwut Impfung

Bei der Tollwut handelt es sich um eine der am längsten bekannten Erkrankungen von Mensch und Tier überhaupt. Tollwut erzeugt eine so gut wie immer tödlich verlaufende Entzündung des Gehirns (nur eine Handvoll Ausnahmen weltweit haben die Krankheit überlegt). In 99 Prozent der bekannt werdenden menschlichen Erkrankungen geht die Ansteckung von einem Hund aus.

Die letzten in Deutschland aufgetretenen Fälle waren fast immer auf illegal aus dem Ausland eingeführte Haustiere zurückzuführen. Auch wenn es sich dabei um Einzelfälle handelt, wird eine Impfung wegen der Gefährlichkeit von Tollwut weiterhin dringend empfohlen.

Das Lyssavirus kann dabei nicht nur über einen Biss weitergegeben werden, sondern auch über Kratzer und kleine Wunden, die z.B. beleckt werden.

Besteht der dringende Verdacht, dass der Jack Russell Kontakt zu einem infizierten Tier hatte und Dein Hund ist nicht geimpft, ist dies leider sein Todesurteil. Der Tierarzt darf laut Gesetzt keinen Rettungsversuch unternehmen und muss den Vierbeiner einschläfern. Nur bei einem nachweislich geimpften Tier wird eine unterstützende Behandlung eingeleitet.

Symptome bei Tollwut

  • Starkes Speicheln (sieht manchmal aus wie “Schaum vorm Mund”)
  • Die Zunge hängt aus dem Maul
  • Verändertes Wesen/Verhalten (scheue Tiere werden z.B. plötzlich sehr zutraulich)
  • Aggressives Verhalten wird als rasende Wut bezeichnet. Der Hund schnappt.
  • Wasserscheu
  • Schluckbeschwerden
  • Fieber/Fieberschübe
  • Das Bellen klingt rauh und heiser
  • Atemprobleme
  • Lähmungserscheinungen

Jack Russell Impfungen Kosten

Impfungen beim Jack Russell bilden eine wichtigen Eckpfeiler zur Gesunderhaltung des Hundes und schützen ihn vor vielen leidvollen und teils tödlichen Krankheiten. Darum solltest Du die Piekser beim Tierarzt unbedingt in Dein Budget mit einplanen.

Abkürzungen:

  • S = Staupe
  • P = Parvovirose
  • H = Hepatitis
  • Pi = Parainfluenza (Zwingerhusten)
  • L = Leptospirose
  • T = Tollwut

Die Grundimmunisierung – Hohe Kosten für den Züchter

Wenn Du einen Welpen beim Züchter erwirbst, wird Dir das Hundekind normalerweise schon mit ersten Impfungen übergeben. Züchter starten mit der Immunisierung des Wurfs im Alter von 8 Wochen. Bei diesem Termin bekommen die kleinen Jack Russell ihre erste Kombi-Impfung, allerdings ohne Tollwut, denn dafür sind sie noch zu jung.

Meist bekommen Welpen die Impfung SHPPiL. Die Abkürzungen stehen dabei für die Krankheiten, gegen die geimpft wird. Also bei SHPPiL = Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Parainfluenza (Zwingerhusten) und Leptospirose. Es gibt auch einen Impfstoff ohne Zwingerhusten: SHPL. 

Neben der Injektion lassen viele Züchter die Welpen auch gleich chippen. Die Transpondernummer wird anschließend zusammen mit der ersten Impfung in den blauen EU-Heimtierausweis eintragen. Somit belaufen sich die Kosten für EU-Pass, Mikrochip und erste Kombiimpfung auf ca. 105 Euro. Natürlich beinhaltet der Preis auch eine allgemeine Untersuchung der Welpen. Wer gleichzeitig eine Entwurmung vornehmen lässt, muss noch ein paar Euro obendrauf zahlen.

  • Beim nächsten Besuch mit 12 Wochen gibt es dann den gleichen Kombi-Impfstoff wie beim ersten Mal aber inkl. Tollwut für den Jack Russell.
  • Eine weitere Auffrischung mit 16 Wochen beinhaltet die SHP Impfung.
  • Ein letztes Mal muss der Hund mit 15 Monaten gepiekst werden. Hier bekommt er noch einmal das Komplettpaket SHPPiLT oder SHPLT. Danach gilt seine Grundimmunisierung als abgeschlossen.

Wer jetzt überlegt, dass ein Züchter teils Würfe mit 7 oder 8 Welpen hat, der merkt schnell, dass allein die Erstimpfung für alle Hundekinder schnell bei einer Summe von über 700/800 Euro liegen. Ein Grund mehr, warum Welpen von einem seriösen Züchter eben ihren Preis haben und nicht für wenige Hundert Euro abgegeben werden.

Kosten der Auffrisch-Impfungen

Früher wurden alle Impfungen jedes Jahr aufgefrischt. Von dieser Impfpraxis sind die Tierärzte aber mittlerweile abgekommen. Einzig Leptospirose wird alle 12 Monate aufgefrischt. Für alle anderen Impfungen reicht ein Piekser alle 3 Jahre aus. Hier bekommt der Jack Russell also wieder Kombi-Impfungen. Entweder SHPPiLT oder SHPLT (ohne Zwingerhusten). Die Kosten für diese Kombi-Auffrischung belaufen sich auf rund 60 Euro.

Neben den wirklich wichtigen Core-Impfungen kommen für Deinen Terrier unter Umständen noch weitere Impfungen in Frage. Hier wird nach individuellem Risiko unterschieden. Frage beim nächsten Termin einfach nach.

Mein Hund hat keinen EU-Ausweis

Sollte Dein Hund nur das gelbe Impfbuch haben, ist dies vollkommen in Ordnung. Zumindest, solange Du nicht vorhast mit ihm außerhalb Deutschlands zu verreisen. Geht es ins Ausland bräuchte er nämlich zwingend den blauen EU-Heimtierausweis.

Diesen bekommst Du beim Tierarzt ausgehändigt. Hat der Arzt bisher alle Impfungen bei Deinem Hund vorgenommen, kann er sie problemlos vom gelben in den blauen Pass übertragen.

Für Auslandsreisen ebenfalls wichtig: Eine gültige Tollwutimpfung und die Kennzeichnung mittels Mikrochip, damit Dein Hund zweifelsfrei identifizierbar ist. Die Transpondernummer wird in den Pass eingeklebt.

Die Kosten für den blauen Ausweis plus Mikrochip belaufen sich auf rund 60 Euro.

Wenn Dein Jack Russell eine Tollwutimpfung für die Reise benötigt, zahlst Du für einen Impftermin (nur für Tollwut) rund 45 Euro.

Gleiche Impfung, anderer Preis? – Warum die Kosten variieren können

Die Praxen rechnen nach der Gebührenordnung für Tierärzte ab. Es kann der einfache bis dreifache Satz verlangt werden. Den Ärzten wird also ein gewisser Spielraum eingeräumt, was sie für eine Impfung verlangen können. Zu beachten ist allerdings, dass in den entstehenden Kosten nicht nur die Injektion selbst berechnet wird, sondern auch das Impfserum (Preis variiert je nach Hersteller) und eine allgemeine Untersuchung des Hundes. Zudem schlägt das Auslesen des Chips zu Buche sowie das Eintragen ins Impfbuch bzw. den EU-Heimtierausweis.

Da die Preise teils sehr stark variieren können, lohnt es sich, im Vorfeld bei den Praxen nachzufragen und Kosten zu vergleichen. Sicherlich hängt der Endpreis auch davon ob, ob Du in der Stadt oder auf dem Land wohnst.

Kleine Hunde bekommen übrigens den gleichen Impfstoff wie große Artgenossen. Für die Immunisierung reichen einige Antigene im Impfstoff aus und es muss nicht wie bei der Behandlung einer Krankheit ein gewissen Medikamentenniveau erreicht werden (welches je nach Körpergewicht schwanken kann).


Weitere mögliche Impfungen

Während bezüglich der bisher beschriebenen Krankheiten für alle Hunde eine Impfempfehlung besteht, gibt es auch Krankheiten, bei denen im Einzelfall zu prüfen ist, ob eine Impfung sinnvoll und notwendig ist.

Hierzu zählen das Herpesvirus, der Zwingerhusten sowie und Borreliose. Sofern Dein Jack Russell vom Tierarzt einen Kombinationsimpfstoff erhält, informiere Dich genau, welche Krankheiten durch die Impfung abgedeckt werden und frage nach, welche weiteren Impfungen für Dein Tier eventuell außerdem notwendig sind. Besonders wichtig sind solche Nachfragen, wenn Du vorhast, mit Deinem Tier ins Ausland zu reisen, da dort gegebenenfalls weitere Erreger heimisch sind, gegen die eine Impfung Sinn macht. Tollwut ist eigentlich immer verpflichtend, wenn Du mit Deinem Hund außerhalb Deutschlands verreisen möchtest.

Kurzinfos zu den Krankheiten

Herpesvirus

  • Für ausgewachsene Hunde meist ungefährlich
  • Verläufe sind oft vollkommen symptomlos
  • Bei Welpen führt die Erkrankung hingegen fast immer zum Tode
  • Ansonsten tragen sie bleibende Schäden davon (Taubheit/Blindheit)
  • Zuchthündinnen werden darum getestet und vor einer Belegung ggf. geimpft
  • Ungeimpfte trächtige Hündinnen, die erkranken, geben den Erreger an die Welpen weiter. Diese sterben dann im Mutterleib
  • Während der Geburt kann es ebenfalls zum Kontakt kommen, die Welpen sterben dann kurz nach der Geburt (unter Züchtern als sogenanntes “Welpensterben” bekannt)

Zwingerhusten

  • Impfung schützt nur vor einigen Erregerarten
  • Häufig empfohlen für Vierbeiner aus großen Zuchtbetrieben oder wenn oft Kontakt zu großen Hundeansammlungen besteht. Also auf Ausstellungen, in Hundeschulen, in der Hundekrippe usw.
  • Krankheit kann sowohl von Viren als auch Bakterien ausgelöst werden. Auch Mischformen sind möglich.
  • Typisches Symptom ist ein bellender und heiser klingender Husten, der sich hartnäckig hält

Borreliose

  • Auch Lyme Krankheit genannt
  • Wird von Zecken übertragen
  • Impfung wirkt nur gegen bestimmte Erregerstämme
  • Für Hunde empfohlen, die in einem Risikogebiet leben
  • Symptome für die Krankheit sind unter anderem: Wanderröte an der Bissstelle, Fieber, Gelenkschmerzen und Entzündungen, Lahmheit
  • Absuchen des Hundes nach Zecken ist die beste Präventionsmaßnahme dieser Erkrankung
Zecke - Borrelioseimpfung
Für Hunde empfohlen, die in einem Risikogebiet leben: Borrelioseimpfung

Der EU Heimtierausweis

Bei Auslandsreisen innerhalb der Europäischen Union ist es außerdem seit 2004 zwingend vorgeschrieben, dass Du einen EU Heimtierausweis für Deinen Jack Russell mit Dir führst.

EU Heimtierausweis
Der EU-Heimtierausweiss enthält alle Impfungen und ist für eine Reise ins Ausland Pflicht.

Ein solcher Ausweis kann von speziell hierzu ermächtigten Tierärzten ausgestellt werden. Eingetragen werden neben dem Namen und Geburtsdatum des Tieres auch die Farbe sowie die Microchipnummer. Meist erhälst Du den Heimtierausweis bereits vom Züchter, wenn Du den Welpen abholst und endlich mit nach Hause nehmen kannst. Immerhin lässt ein guter Züchter seine Welpen bereits impfen, entwurmen und chippen.

Weiterhin weist der EU Heimtierausweis alle bisher erfolgten Impfungen mit Datierung und Bestätigung durch den behandelnden Tierarzt nach.


Gibt es Nebenwirkungen bei einer Impfung?

Jack Russell Impfungen Nebenwirkungen
Gibt es Nebenwirkungen bei einer Impfung?

Alle entwickelten Medikamente haben Nebenwirkungen. Dies schließt natürlich auch Impfseren mit ein. Dabei reagiert nicht jeder Hund gleich auf Tablette, Salbe, Impfung, Narkosemittel und Co. So gibt es Tiere, die absolut keine Probleme oder Unverträglichkeiten haben und solche, die heftige Reaktionen zeigen, wie zum Beispiel allergische Reaktionen, Ausschlag, Atemprobleme oder Ähnliches.

Interessanterweise setzen sich die wenigsten mit möglichen Nebenwirkungen von Wurmkuren, Schmerztabletten oder Salben auseinander. Bei Impfungen werden sie hingegen leidenschaftlich diskutiert.

Natürlich können Nebenwirkungen bei einer Impfung auftreten. Meist sind dies milde Begleiterscheinungen, die rasch wieder verschwinden. Dazu zählen:

  • Rötungen oder Schwellungen der Injektionsstelle
  • Leichtes Fieber
  • Der Hund ist vorübergehend schläfrig oder abgeschlagen
  • Er ist leicht berührungsempfindlich an oder um die Einstichstelle

Diese Nebenwirkungen sind aber auch ein Indiz, dass der Hund die Erreger entdeckt und eine Immunabwehr gestartet hat. Der injizierte Erreger wird also bekämpft. Genau dies ist ja gewollt.

Was sind mögliche schwerwiegende Komplikationen?

Sie kommen selten vor, sind aber dennoch möglich: Impfkomplikationen. Während leichte Nebenwirkungen rasch wieder verschwinden, reagieren einige Hunde weitaus heftiger auf eine Impfung. Zum Glück sind diese Fälle jedoch äußerst selten. Dies gilt zum Beispiel für die Impferkrankung. Hier gab es einen Produktionsfehler bei der Herstellung des Impfserums und die darin erhaltenen Erreger wurden nicht abgetötet oder nicht ausreichend abgeschwächt. Wird der Hund nun mit diesem fehlerhaften Serum geimpft, siehst sich sein Immunsystem mit dem echten Erreger konfrontiert und der Vierbeiner erkrankt tatsächlich, anstatt nur zu “trainieren”. Die Wahrscheinlichkeit einer Impferkrankung geht aber gegen Null.  Zu streng sind die Kontrollen und Auflagen bei der Produktion.

Bei einem Impfdurchbruch erkrankt der Hund ebenfalls an einer Infektionskrankheit, gegen die er eigentlich Dank Injektion immun sein sollte. Hier liegt der Grund jedoch nicht bei einem fehlerhaften Serum, sonder es gab unglückliche Begleitumstände:

  • Es gab bereits vor der Impfung Kontakt zum Wildtyp
  • Mütterliche Antikörper haben die Impfung behindert
  • Parasiten schwächen das Immunsystem und behindern ebenfalls die Wirkung einer Impfung.
  • Ist der Jack Russell zum Zeitpunkt der Impfung krank, ist sein Immunsystem vollauf mit der aktuellen Erkrankung beschäftigt und vernachlässigt unter Umständen die Immunabwehr auf den Erreger im Impfserum.
  • Einige Impfungen schützen leider nicht vor allen Erregerstämmen, welche die Krankheit auslösen können.

Ein Impfschaden tritt meist unmittelbar nach der Injektion zu Tage. Oftmals also sogar noch in der Praxis oder kurz darauf zu Hause. Es kommt zu allergischen Reaktionen, Abszessen oder sogar Organproblemen. Manchmal verschlechtert sich der Allgemeinzustand rapide.

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